Donnerstag, 27.10.2022

Studentenwerk Oldenburg legt Geschäftsbericht 2021/22 vor

Das Studentenwerk Oldenburg, das Studierende in Oldenburg, Emden, Wilhelmshaven und Elsfleth versorgt, hat seinen Geschäftsbericht vorgelegt. Die wichtigste Botschaft in der anhaltenden Krisensituation lautet: Wir sind an eurer Seite.

 
„Wir sind jetzt mittlerweile seit zwei Jahren mit großen Herausforderungen befasst, an die wir uns immer wieder neu anpassen mussten und müssen“, erklärt Ted Thurner, Geschäftsführer des Studentenwerks Oldenburg, und nimmt damit Bezug zur aktuellen multiplen Krisenlage. Diese Unsicherheiten betrafen dabei nicht nur das Studentenwerk selbst, sondern vor allem auch die Studierenden, für die das Studentenwerk zuständig ist. Sie seien vor allem in den öffentlichen Diskussionen um Corona zu wenig beachtet worden: „Ich kann mich kaum an relevante Diskussionen erinnern, welche Auswirkungen die Pandemie und das Online-Studium auf das Leben von Studierenden haben“, resümiert Thurner. Sowohl in wirtschaftlicher als auch in psychischer Hinsicht seien viele Unsicherheiten bei den Studierenden entstanden und diese griffen in der jetzigen Situation noch weiter um sich.

Ängste seien derzeit Platz zwei unter den Top drei Beratungsthemen des Psychologischen BeratungsService (PBS), welcher in Kooperation von Studentenwerk und Universität Oldenburg betrieben wird. Auf dem ersten Platz stünden depressive Verstimmungen. Wilfried Schumann, Leiter des PBS, erläutert: „Die Angst um die Zukunft unserer Erde beschäftigt viele Studierende, ebenso sind aber auch Ängste , die mit dem Studium verbunden sind Thema in der Beratung. Uns ist wichtig, deutlich zu machen, dass solche Ängste häufig nicht pathologisch sind, sondern eine angemessene Reaktion. Wir versuchen die Studierenden zu unterstützen, dass diese Ängste sie nicht in Verleugnung, Resignation oder Erstarrung treiben.“

Es zeigt sich, dass „fehlende Unterstützung zum einen ein individuelles Problem ist. Zum anderen wird sie aber auch als negative Botschaft verstanden: Ihr seid uns nicht wichtig, eure Zukunft ist uns nicht wichtig“, erklärt Thurner. Das Studentenwerk Oldenburg will ein anderes Zeichen setzen und steuert mit zielgerichteten Angeboten und Aktionen gegen einen Mangel an Anerkennung und Wertschätzung – immer im Blick: die Studierenden.

Mehrweg statt mehr Müll

Nachhaltiges Handeln ist den Studierenden ebenso wichtig wie dem Studentenwerk, das sich im vergangen Geschäftsjahr noch intensiver mit der Müllvermeidung auseinandergesetzt hat: „Seit Jahresbeginn 2022 haben wir 18.000 Mehrwegschalen ausgegeben“, freut sich Christian Vinz, Leiter der Hochschulgastronomie und nimmt damit Bezug auf das im April 2021 eingeführte Mehrwegsystem Rebowl und erläutert, „die Müllvermeidung ist ein wichtiger Bestandteil unserer Nachhaltigkeitspolitik und wir freuen uns sehr, dass unser Angebot stetig mehr Unterstützung seitens der Studierenden findet.“

Von Mülltrennung und Kunst

Dass es mit der Mülltrennung auch mal herausfordernd werden kann, weiß der neue Leiter des studentischen Wohnen Mats Janßen: „Gerade bei Studierenden, die das erste Mal in den eigenen vier Wänden wohnen, zeigt sich, dass etwas mehr Sensibilisierung notwendig ist.“ Um an das Selbstverständnis zu appellieren und den Entsorgungsbereich künstlerisch und inspirierend zu gestalten, wurde kurzerhand ein Aufruf gestartet. Gesucht wurden Sprayer*innen. Besprüht wurden die Flächen von Lea Reitemeyer, die beruflich als Bühnenmalerin beim Oldenburgischen Staatstheater arbeitet. Janßen ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden: „Das Feedback war durchweg positiv und wir freuen uns auf kommende Projekte dieser Art.“

Vor mir die Sintflut

Auch die Kunst auf den Bühnen des Studentenwerks wurde allmählich wieder zum Leben erweckt, erinnert sich Jürgen Boese, Kulturreferent: „Ob uns der holprige Jahresanfang demotiviert hat? Absolut! Aber der Unterschied zu den Jahren davor ist, dass wir wieder etwas machen können.“ So entstanden eine Benefizshow zugunsten des „Oldenburg Hilft e.V.“, das Klima-Theater „Vor mir die Sintflut“, das zum Nachdenken anregte und vom Amt für Klimaschutz der Stadt Oldenburg gefördert wurde, eine weitere Auflage des Filmwettbewerbs „Spontan getan“ und viele weitere studentische Produktionen, die schlussendlich doch zu mehr Publikum führten, als es der Jahresanfang vermuten ließ.

BAföG-Reform

Stefanie Vahlenkamp, Leiterin des BAföG-Amts blickt mit gemischten Gefühlen auf das vergangene Geschäftsjahr zurück: „Es war wichtig und richtig, das BAföG anzupassen, jedoch gleichen die Maßnahmen eher einer Nachbesserung im bestehenden System und verpuffen im Hinblick auf die gestiegenen Preise. Erst das eigentliche politische Ziel, nämlich das Umkrempeln des Systems, wird eine größere Veränderung mit sich bringen.“ Durch die Anhebung der Elternfreibeträge um 20% sollen künftig mehr Studierende gefördert werden können. Aktuell erhalten Studierende bis zu 934 Euro, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.

Der aktuelle Geschäftsbericht zum Download:  pdf Geschäftsbericht 2021/22 (2.63 MB)

 

     
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