Donnerstag, 21. März 2019

Anbieter des „Ostfrieslandbecher“ in Emden verdoppeln sich

An der Hochschule, beim Handwerksbäcker, auf der Borkumfähre und in der BBS-I-Cafeteria: An all diesen Orten können Emder Kaffeefans ab sofort ihr Lieblingsgetränk im nachhaltigen Mehrwegbecher genießen.

Erst im November 2018 war Recup in Ostfriesland gestartet, nun hat sich die Anzahl der Partner in Emden mehr als verdoppelt: An 16 Stationen ist das Pfandsystem für Coffee to go derzeit erhältlich. Die neu hinzugekommenen Partner trafen sich an diesem Donnerstag in der Mensa auf dem Campus der Hochschule Emden/Leer, die vom Studentenwerk Oldenburg betrieben wird. Außer in der Mensa gibt es Recup nun auch auf Schiffen und am Fähranleger der AG EMS, bei den Bäckereien Sikken und Buchholz sowie in der Cafeteria der BBS I.

Das System ist schnell erklärt: Man kauft das Heißgetränk der Wahl im Recup und zahlt dafür einen Euro Pfand. Den leeren Becher gibt man anschließend einfach bei einem der 16 Partner in der Stadt Emden zurück – oder auch bei einem von 1.900 Partnern in ganz Deutschland. Eine stets aktuelle Übersicht aller Annahme- und Ausgabestellen findet sich unter recup.de oder in der Recup-App. Ein Recup kann rund 500-mal wiederverwendet und anschließend noch recyclet werden. Für die Region gibt es den Recup als exklusiven „Ostfrieslandbecher“, der unter anderem die Mensa und das Hafentor in Emden zeigt.

Bis zu 10.000 Einwegbecher könnten in der Mensa ersetzt werden

„Im vergangenen Jahr wurden allein in unserer Mensa und CaféLounge in Emden rund 10.000 Einwegbecher verbraucht“, berichtet Doris Senf, die die Abteilung Hochschulgastronomie des Studentenwerks Oldenburg leitet. „Wir nutzen zwar biologisch abbaubare Becher, trotzdem wollen wir diesen Müllberg unbedingt reduzieren.“ Auf das im Februar eingeführte Recup-System reagieren die Mensagäste positiv, wie Mensaleiter Thorsten Meyer resümiert. „Wir hoffen, dass sich diese Möglichkeit noch weiter herumspricht. Gerade auf dem Campus ist das System ja sehr komfortabel.“
Die Koordinatorin für Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung an der Hochschule Emden/Leer, Anna Gerritzen, hat die Einführung gemeinsam mit dem Studentenwerk Oldenburg vorangetrieben. „Ressourcenschonung ist fester Bestandteil unseres Nachhaltigkeitskonzepts“, betont sie. „Wenn wir den Kaffeebechermüll deutlich reduzieren können, ist das ein wichtiger Schritt in diese Richtung.“

Nachhaltig in der Stadt unterwegs

Mit den mittlerweile 16 Partnern ist es nun ein Leichtes, unterwegs in Emden den Recup zu nutzen. Auch die beiden traditionsreichen Bäckereibetriebe Buchholz und Sikken haben sich für die Teilnahme entschieden. Bäcker Buchholz startet mit seiner Filiale in Constantia, die Bäckerei & Konditorei Sikken führt Recup zunächst in drei Filialen ein: Große Straße, Borssum und Steinweg. „Wir wollen unseren Kundinnen und Kunden eine einfache Möglichkeit bieten, nachhaltig zu handeln“, erläutert Inhaber Bart Sikken. „Und wir hoffen, dass möglichst viele mitmachen!“ Das wünscht sich auch Johann Buchholz: „Mit unserer Beteiligung unterstützen wir dieses Projekt gerne und hoffen, es nach einem Jahr auch positiv bewerten zu können.“

Ohne Müll auf die Insel

Auch Borkumreisende können ab sofort auf Kaffeebechermüll verzichten, denn die AG EMS als Betreiberin der Borkumfähren ist ebenfalls Recup-Partnerin. „Wir haben uns für Recup entschieden, weil das System zu unserem Umwelt-Engagement passt. Gäste, die mit unserer umweltfreundlichen Flüssiggas-Fähre nach Borkum fahren, profitieren davon, dass wir ihrem Lifestyle im Bereich der Kaffeespezialitäten gerecht werden und auch hier auf Nachhaltigkeit setzen“, erklärt Oliver Klaassen, Leiter der Gastronomiebetriebe der AG EMS. „Mit Recup schließen wir uns einem deutschlandweiten System an, so dass unsere Gäste den Coffee to go mit auf die Insel oder auf die Heimreise nehmen können und wenn nicht bei uns, ganz bequem bei einem der zahlreichen Partner zurückgeben können. Das spart Ressourcen und schont die Umwelt – wir machen mit beim Schutz des UNESCO Weltnaturerbes Wattenmeer!“, erläutert Klaassen die Vorteile.

Als Pächterin der Cafeteria an der BBS I freut sich Sandra Reuter-Peters, mit der Teilnahme an Recup im Rahmen ihrer Möglichkeiten etwas an der Wegwerfgesellschaft zu ändern: „Gerade bei Schülern, also der ganz jungen Generation, ist es wichtig, das Bewusstsein zu ändern.“

Rainer Kinzel, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung der Stadt Emden, zeigt sich beeindruckt vom schnellen Wachstum des Recup-Systems in Emden. „Wir sind stolz auf unsere lokalen Betriebe, die sich mit großem Engagement und vielen Ideen dafür einsetzen, dass Nachhaltigkeit in Emden wirklich gelebt wird. Die Einführung von Recup ist ein gutes Beispiel für diese Innovationsbereitschaft“, so Kinzel.

Alle Recup-Partner in Emden im Überblick (Stand 21. März 2019)
AG EMS: Fähren „Münsterland“ und „Ostfriesland“, Katamaran „Nordlicht“ sowie im „Fährhaus“ am Anleger
Bäcker Buchholz: Filiale Constantia
Bäckerei Sikken: Filialen Große Straße, Steinweg, Borssum
Café Einstein
Schulen: BBS I, IGS, Johannes-Althusius-Gymnasium, Max-Windmüller-Gymnasium, Oberschule Herrentor
Mensa & CaféLounge des Studentenwerks Oldenburg (Campus der Hochschule Emden/Leer)
VW-Werk Emden

Die neuen Recup-Partner in Emden (v.l.n.r.): Johann Buchholz (Bäcker Buchholz), Sandra Reuter-Peters (Cafeteria BBS I), Jann Gerdes (Stadt Emden), Oliver Klaassen (AG EMS), Bart Sikken (Bäckerei Sikken), Doris Senf (Studentenwerk Oldenburg), Anna Gerritzen (Hochschule Emden/Leer), Thorsten Meyer (Studentenwerk Oldenburg)

     
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